Wie das Sparen aus der Mode gekommen ist.
Sämtliche Umfragen zum Thema Sparen, Ruhestand und Altersvorsorgeplanung liefern die gleichen Ergebnisse. Die Deutschen sind immer unzufriedener mit der zu erwartenden gesetzlichen Rente und glauben nicht daran, dass das Geld im Alter ausreichen wird, um deren Bedarf zu decken. Die Medien liefern weiteren Zündstoff und schreiben nahezu jede Woche von steigenden Rentenbeiträgen, bei gleichzeitig stetig sinkendem Rentenniveau. Verständlich, dass sich die Bürger fragen, warum sie sich weiter auf ein System verlassen sollen, das ihnen ohnehin nicht die Sicherheit bieten wird, die sie sich erhofft haben. Ein Lösungsvorschlag erübrigt sich anscheinend, denn nicht nur haben die Deutschen das Vertrauen in das Rentensystem verloren, sondern auch in sämtliche Finanzanlagen. Ironischerweise geben allerdings 58% der Deutschen an zufrieden mit deren aktueller finanzieller Situation zu sein und beschreiben deren Lebensumstände als gut, oder sehr gut, was wirklich erfreulich ist.( Quelle: TZ.de)
Sparen bietet Sicherheit
Der Konsum steigt und steigt
Lifestyle Produkte erfahren immer größeren Hype und auch Bürger mit einem geringerem Einkommen investieren viel Geld in die neusten Handys, Laptops, Kopfhörer und Autos. Betrachtet man die Preise wird einem schwindelig. Das neuste IPhone kostet zwischen 800€ und 1000€, die neusten Beats Kopfhörer 200-500€ und die Liste könnte ewig so weiter fortgeführt werden. Früher hätte man noch den Kopf geschüttelt, wenn einem solche Preise genannt wurden, heutzutage sind sie an der Tagesordnung und werden gerne bezahlt. Dass es vielen Deutschen, gerade in der Generation zwischen 25-35, an monetären Mitteln fehlt, um Geld auf die Seite zu legen, scheint aber trotzdem ein ungeklärtes Phänomen zu sein.
Früher war alles einfacher
Mit Respekt denken viele junge Erwachsene an das was die Eltern bereits in diesem Alter zu Stande gebracht haben, sei es ein eigenes Heim, oder eine erworbene Eigentumswohnung und argumentieren, dass alles zu damaliger Zeit einfacher gewesen ist. Doch ganz so einfach war es auch damals nicht, aber die damalige Generation war sich damals darüber im Klaren, dass es ab und an sein muss auf Dinge zu verzichten, damit größere Ziele realisiert werden können. Wie oft hat man schon von den Eltern gehört: “Wir hatten ja damals kein Geld.” Vielleicht würde eher zutreffen: ” Wir hatten kein Geld, weil wir viel gespart haben” und das ist es was den jungen Deutschen heutzutage fehlt. Es ist das Gefühl welche Investitionen sinnvoll und möglich sind, ohne sich zu verschulden, oder monatelang an einer Finanzierung für ein neues Sofa knabbern zu müssen.
Dass die Finanzbranche zurecht Vertrauenseinbußen hat hinnehmen ist nachvollziehbar, aber nicht des Rätsels Lösung, denn der einzige, der unter der Prokrastinie leidet ist man selbst. Wir Deutschen müssen also wieder lernen zu sparen.