Versicherungsbetrug ist ein Milliardengeschäft. Der jährliche Schaden durch Versicherungsbetrug wird auf Fünf Milliarden Euro geschätzt. Besonders in der Schaden- und Unfallversicherung versuchen manche, mit falschen Angaben ihre Versicherung zu betrügen.
Die Bandbreite reicht von Smartphones, die vor einem neuen Modell vermehrt kaputtgehen, über Safes, die wenige Tage nach Versicherungsbeginn aufgebrochen und ausgeräumt werden, bis hin zu verschwundenen Lkw-Ladungen, die eigentlich nie existiert haben.
Wir zeigen euch die gängigsten Tricks der Versicherungsbetrüger.
1. Vom uralten Fahrrad zum teuren Bike
Betrüger versuchen nach einem Diebstahl, den Wert des gestohlenen Fahrrades zu fälschen. Aus einem günstigen Rad wird in der Schadensmeldung ein teures Premiumbike. Der Trick dabei? Auf dem handschriftlichen Kaufbeleg des Fahrradhändlers ergänzen die Täter eine Zahl vor oder nach dem ursprünglichen Kaufpreis. Aus 500 Euro wird so schnell ein Preis von 5.000 Euro. Typischerweise wenden Betrüger diesen Trick bei teureren Rädern an.
Laut Statistik wurden im Jahre 2018 deutschlandweit ca. 292.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Schätzungen der Versicherer zufolge ist knapp jede zehnte Anzeige verdächtig.
2. Der gestellte Autounfall
Sogenannte “Autobumser” verabreden sich entweder zu einem geplanten Unfall oder – noch besser – verwickeln andere Autofahrer absichtlich in einen Unfall. Das Ziel dieser provozierten Unfälle ist immer dasselbe: Geld von der Kfz-Versicherung kassieren.
3. Das plötzliche Feuer
Feuer legen, Haus abbrennen lassen und Geld von der Wohngebäudeversicherung kassieren. So einfach stellen es sich die pyromanischen Versicherungsbetrüger vor. Besonders dreist bei diesem Versuch von Versicherungsbetrug: Mit ihren Taten gefährden sie Menschenleben, sei es im eigenen Haus oder in benachbarten Anwesen.
4. Der teure Schmuck
Nach einem Einbruch werden der Versicherung teurer Schmuck oder Uhren als gestohlen gemeldet. Wertgegenstände, die es in der Wohnung jedoch eigentlich nie gegeben hat.
5. Der kaputte Fernseher
Wie Udo Lindenberg schon 1987 dichtete: “Den Fernseher, den ich eingetreten hab’, den hat die Versicherung voll bezahlt”
Heute läuft diese Art von Versicherungsbetrug ein wenig anders. Der Fernseher geht kaputt. Um Geld für ein neues Gerät von der Versicherung zu bekommen, behauptet ein Mittäter, er sei schuld am Defekt. Alles mit der Absicht, dass seine Haftpflichtversicherung die Kosten übernimmt.
6. Das abgebrannte Auto
Wenn Autos in Großstädten brennen, kann das politisch motiviert sein – muss es aber nicht. Die Berliner Polizei vermutet hinter den meisten Bränden Racheakte, puren Vandalismus und eben auch unseren Versicherungsbetrug.
7. Der Handyschaden
Ein Handydisplay geht schnell zu Bruch. Wer sein eigenes Handy beschädigt, kann in diesem Fall jedoch nicht bei seiner privaten Haftpflichtversicherung vorstellig werden. Diese Versicherung ist nur zuständig, wenn man jemand anderem einen Schaden zugefügt hat.
Und wie funktioniert der Trick der Versicherungsbetrüger? Um den Schaden ersetzt zu bekommen, wird behauptet, jemand anderes habe das Handy beschädigt. Dessen Haftpflichtversicherung solle dann den Schaden begleichen.
Wie lauten die rechtlichen Folgen für Versicherungsbetrug?
Wird ein Versicherungsbetrug nachgewiesen, muss der Versicherer nicht für den Schaden aufkommen. Außerdem darf der Versicherer den Versicherungsvertrag kündigen, Sachverständigenkosten vom Anspruchsteller zurückverlangen und den Fall durch eine Anzeige auch vor Gericht bringen.
Die fünf dümmsten Versicherungsbetrüger
Ein kurzes Video des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft zu den fünf dümmsten Versicherungsbetrügern.
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Unser Fazit: Riskiert euren Versicherungsvertrag nicht, denn eine durch den Versicherer gekündigte Versicherung ist immer ein schlechtes Zeichen für einen eventuellen Neuversicherer.
Wenn Sie einen Schaden haben, dann melden Sie uns diesen. Ehrlichkeit in Schadenangelegenheiten zahlt sich aus.